03.11.2014
Die Partei - Politik im Zeichen von Satire
Mit dem Slogan „Ja zu Europa, Nein zu Europa“ bzw. Forderungen wie die „Einführung der Faulenquote“ oder das Angebot an die USA ihrem „Komitee für antiamerikantische Umtriebe“ beizutreten, erkämpfte die deutsche Satirepartei „Die Partei“ einen Sitz im EU-Parlament. So schenkten 0,6% der deutschen Wählerinnen und Wähler „Der Partei“ rund um Titanic Mitherausgeber Martin Sonneborn bei der letzten EU-Wahl ihre Stimme.
Dass der Neopolitiker seinen satirischen Wählerauftrag ernst nimmt, verdeutlicht dieser Spiegel TV Beitrag. Aber nicht nur der designierte Kommisar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft Günther Oettinger bekam bei seiner Befragung sein Fett ab, auch Tibor Navracsics, umstrittener ungarischer Kandidat für Bildung, Kultur, Jugend und Bürgerschaft, musste Sonneborn bei seinem hearing auf die zynisch formulierten Fragen antworten.
Gründung in Österreich
Den diesjährigen Nationalfeiertag nutzen Aktivisten, um die Schwesterpartei in Österreich aus der Taufe zu heben. Erste Forderung: Regenbogenmaschinen für alle!
Am 1. November fand dann unter dem Motto „das Bier entscheidet“ der erste offizielle Stammtisch in Wien statt.
Es bleibt abzuwarten, ob die neue politische Kraft bei den Wiener Gemeinderatswahlen 2015 antritt. Dass Satireparteien durchaus in der Lage sind, konstruktive und verantwortungsvolle Politik zu machen, bewies nicht zu letzt Jón Gunnar Kristinsson besser bekannt als Jón Gnar. Der isländische Komiker war vier Jahre Bürgermeister von Reykjavik. Er kandidierte 2010 für die Besti flokkurinn (die Beste Partei), die unter anderem mit der Forderung „offene statt heimliche Korruption“ antrat.
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Die Partei Deutschland
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Foto: Guy Freeman