22.02.2013
"Meine Abgeordneten": Recherche-Ergebnisse stoßen auf großes Interesse
Der Salzburger Landeshauptfrau-Stellvertreter Wilfried Haslauer hatte 2004 seinen Geschäftsführerposten in der „Kraftwerk Mandl GmbH“ an seine Sekretärin übergeben. Haslauer musste von diesem Posten zurücktreten, da für Landeshauptleute und deren Stellvertreter Berufsverbot gilt. Zahlreiche Medien thematisierten die „leitende Sekretärin“: „Der Verdacht liegt nahe, dass eine weisungsgebundene Sekretärin nicht gänzlich frei von Beeinflussung durch ihren Chef dessen (EX-)Firma führt“, urteilte Oliver Pink (DiePresse.com) in einem Kommentar. Verfassungsexperte Bernd-Christian Funk gegenüber derStandard.at: „Die Optik schaut nicht sehr gut aus“. Aus dem Büro Haslauer hieß es dazu laut DiePresse.com dass die Sekretärin die Geschäftsführung „in ihrer Freizeit“ ausübe und dafür pro Monat € 80,- erhalte, eine mögliche Unvereinbarkeit sehe man nicht. Zahlreiche User diskutierten mit, auf „derStandard.at“ gab es über 250 Kommentare.
Verärgert über die Recherchen von "Meine Abgeordneten" zeigte sich der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler (FPK). Er kritisierte im Gespräch mit „DiePresse.com“, dass die Transparenzplattform seinen vagen Lebenslauf hinterfragt hatte. Er habe nicht Zeit, jeder Initiative zu antworten, meinte der Kärntner Landeshauptmann. Gerade deshalb sind standardisierte Lebensläufe eine Kernforderung von "Meine Abgeordneten": WählerInnen benötigen umfassende Informationen über PolitikerInnen, um ihre Entscheidung in der Wahlkabine fällen zu können.Andere Artikel drehten sich wiederum um den „Dr. Erwin Pröll Zukunftspreis“. Die Niederösterreichische Nachrichten griffen das Thema ebenso wie die Plattform „Salzburg24.at“ auf.
Einen ausführlichen Bericht über unsere Recherchen gab es auch auf „orf.at“ zu lesen. Das erregte wiederum Andreas Unterberger, der sich in seinem Blog darüber echauffierte, dass Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) mit keiner Silbe erwähnt wurde. Dieser habe, so Unterberger, immerhin die größte „Lücke im Lebenslauf“. Anscheinend hatte Unterberger das Thema der Recherchen - Landtagswahlen - nicht verstanden, unseres Wissens nach tritt Werner Faymann jedenfalls nicht als Spitzenkandidat in Kärnten, NÖ, Salzburg oder Tirol an.
Links: