14.09.2021

Wer bestimmt die politische Zukunft Oberösterreichs nach der Wahl?

Am 26. September wählt Oberösterreich einen neuen Landtag. Wie immer haben wir im Vorfeld recherchiert: Wer sind die Menschen, die sich auf aussichtsreichen Plätzen für ein Landtagsmandat bewerben? Welchen Hintergrund haben sie, welchen Lebenslauf, was treibt sie an?

Außerdem berücksichtigen wir in unseren Recherchen auch die Kleinstparteien, denn in einer Demokratie sollen alle eine Chance bekommen, sich zu präsentieren.

Hier geht es zu den KandidatInnen

Recherche

Wir haben insgesamt 80 KandidatInnen recherchiert, davon 74 auf aussichtsreichen Listenplätzen sowie die sechs SpitzenkandidatInnen der kandidierenden Kleinstparteien. Neun von ihnen sind Mitglieder der derzeitigen Landesregierung und sechs aktuell MandatarInnen im Nationalrat oder Bundesrat.

Von den untersuchten KandidatInnen sind neun Mitglieder der derzeitigen Landesregierung und sechs haben zur Zeit ein Mandat im Nationalrat oder Bundesrat inne.

Wir haben im Vorfeld alle KandidatInnen kontaktiert und um zusätzliche Informationen gebeten. 32 unserer 80 Mails wurden bisher beantwortet, das sind 40 % und guter Durchschnitt. Zum Vergleich: Bei der letzten Landtagswahl im Burgenland lag die Antwortquote unter 25 %, in Vorarlberg hingegen bei über 50 %.

Die Anzahl der Rückmeldungen war je nach Partei sehr unterschiedlich: 57 % der Grünen KandidatInnen haben unsere Fragen beantwortet, bei den FPÖ-KandidatInnen waren es nur 18 %. Außerordentlich engagiert waren die Kleinstparteien: Fünf der sechs SpitzenkandidatInnen haben uns ihre Antworten übersandt.

Alter und Geschlecht

Die Altersstruktur der KandidatInnen ist sehr ausgewogen: Das Durchschnittsalter beträgt 47,9 Jahre. Die KandidatInnen von ÖVP, FPÖ und SPÖ sind durchschnittlich knapp unter 50 Jahre alt, nur jene der Grünen sind mit knapp über 40 deutlich jünger.

Der/Die Jüngste und der/die Älteste sind beide Frauen und kommen beide von den Grünen: Die jüngste Kandidatin ist Anne-Sophie Bauer, sie ist Jahrgang 1995. Die älteste Kandidatin ist Ulrike Schwarz und Jahrgang 1958.

Von den 71 KandidatInnen der bereits jetzt im Landtag vertretenen Parteien (ÖVP, FPÖ, SPÖ und Grüne) sind 30 Frauen. Der Frauenanteil bei ÖVP, SPÖ und Grünen liegt jeweils um 50 %, lediglich bei der FPÖ sind nur fünf der 20 KandidatInnen weiblich.

Kommunalpolitik

Von den 32 KandidatInnen der ÖVP sind 10 BürgermeisterInnen (davon allerdings nur eine Frau). Die FPÖ schickt (von ihren 20 KandidatInnen) einen Bürgermeister und vier Vizebürgermeister ins Rennen (alles Männer), die SPÖ bei 12 KandidatInnen einen Bürgermeister und eine Vizebürgermeisterin.

Bildung

44 % der untersuchten KandidatInnen haben mindestens einen akademischen Grad. Der AkademikerInnen-Anteil ist bei den NEOS mit 100 % am höchsten, bei der FPÖ mit 30 % am niedrigsten.

Berufe

Sieben der 32 ÖVP-KandidatInnen sind LandwirtInnen, ebenfalls sieben sind selbständig bzw. UnternehmerInnen. Mindestens acht sind karenzierte oder aktive Landesbedienstete.

Unter den 20 FPÖ-KandidatInnen ist nur ein Landwirt und ein Landesbediensteter, aber mindestens fünf UnternehmerInnen bzw. Selbständige.

Unter den 12 KandidatInnen der SPÖ findet sich nur eine Landesbedienstete und keine Bauern oder UnternehmerInnen.

Unter den sieben Grünen sind eine Landesbedienstete und ein Unternehmer.

Netzwerke

Das größte von uns erfasste Netzwerk bilden sieben Personen mit Nähe zur Wirtschaftskammer: Vier von der ÖVP, zwei von der FPÖ und eine von der SPÖ.

Fünf KandidatInnen (alle von der ÖVP) haben ein Naheverhältnis zur Landwirtschaftskammer.

Fünf Kandidaten (alle von der FPÖ) sind Mitglieder von Burschenschaften.

Drei KandidatInnen (je eine von ÖVP, FPÖ und SPÖ) stehen der Arbeiterkammer nahe.

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