Alter

Das Durchschnittsalter der aussichtsreichsten KandidatInnen (inkl. der sieben SpitzenkandidatInnen der Kleinparteien) beträgt etwa 47 Jahre. Am jüngsten sind die Listen von Grünen und NEOS mit knapp 42 Jahren, am ältestens die der ÖVP mit ca. 50. Es ist auffällig, dass die Frauen auf den ÖVP-Listen im Durchschnitt fast sechs Jahre jünger sind als die Männer, bei den anderen Fraktionen gibt es keine derart ausgeprägten Altersunterschiede zwischen den Geschlechtern.

Die älteste Kandidatin ist Elisabeth Scheucher-Pichler (ÖVP) mit 70 Jahren. 
Der jüngste Kandidat ist Sebastian Schwaighofer (FPÖ), er ist Jahrgang 2000. 

Frauen

Die Grünen haben mit mehr als 50 % den höchsten Frauenanteil auf ihren aussichtsreichen Listenplätzen, gefolgt von der SPÖ mit knapp unter 50 %. Die ÖVP ist mit etwas mehr als einem Drittel Frauen abgeschlagen, bei der FPÖ sind es - trotz erstmaliger Anwendung des Reißverschlussprinzips bei der Listenerstellung - nicht einmal ein Viertel Frauen in wählbaren Positionen. Die Situation ist damit gegenüber der Nationalratswahl 2019 praktisch unverändert.

Bildung

Der Anteil an AkademikerInnen ist bei NEOS und Grünen mit 80 % mit Abstand am höchsten, gefolgt von der FPÖ mit fast 60 %. ÖVP und SPÖ liegen jeweils bei knapp über der Hälfte.

Die beiden verbliebenen habilitierten Abgeordneten sind Juliane Bogner-Strauß und Josef Smolle (beide ÖVP).

Die FPÖ hat zwei vierfach-Akademiker in ihren Reihen, nämlich Hubert Fuchs und Axel Kassegger, bei der ÖVP hat Gudrun Kugler vier akademische Abschlüsse.

Netzwerke

Der Anteil der KandidatInnen, die von unser erfasste Interessensgruppen repräsentieren, ist gegenüber dem derzeitigen Nationalrat fast unverändert.

Der Anteil der SPÖ-KandidatInnen mit Nähe zu ÖGB und AK liegt weiterhin bei knapp einem Drittel.

Bei der ÖVP sind mehr als ein Fünftel Mitglieder in christlichen Verbindungen, darunter zwei Frauen.

In der FPÖ liegt der Anteil der Burschenschafter unverändert bei etwa einem Drittel. darüber hinaus sind zwei FPÖ-Kandidaten aktuell Mitglieder im Mittelschüler-Kartellverband.

Letztes verbliebenes Mitglied des Sanct Georgs-Ordens (ein Europäischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringen) ist Nobert Hofer (FPÖ).

Der päpstliche Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem hat ebenfalls nur noch einen aussichtsreichen Kandidaten in seinen Reihen, nämlich Jakob Grüner (ÖVP).

Zur Methode

Wir recherchierten die aus unserer Sicht aussichtsreichsten 195 KandidatInnen für die Nationalratswahl 2024. Diese Auswahl ist notgedrungen nicht ganz objektiv, denn Prognosen sind bekanntlich sehr schwer, wenn sie die Zukunft betreffen. 🙂 Wir richteten uns primär nach den Ergebnissen der Nationalratswahl 2019 sowie nach aktuellen Umfragedaten. Ob einzelne Wahlkreismandate von einer Fraktion zu einer anderen wandern ist fast nicht prognostizierbar, daher haben wir es auch gar nicht versucht. Klar ist allerdings, dass der Verlust von Wahlkreismandaten aufgrund der dann freiwerdenden Reststimmen oft zu mehr Mandaten auf den Landeslisten führen. Diesen Effekt haben wir zumindest teilweise abzubilden versucht. Kritik an unserer Auswahl stellen wir uns gerne, ersuchen aber, dabei unsere redaktionelle Freiheit zu berücksichtigen.

Uns ist klar, dass unsere Prognose nur zu 80-90 % stimmen wird. Die Recherche jener Dossiers, die wir jetzt übersehen haben, sowie die Aktualisierung der Statistiken erfolgt dann nach der Konstituierung des neuen Nationalrates bzw. nach der Regierungsbildung.

Die Ungenauigkeit der Vorhersage ist auch der Grund dafür, dass wir in den Statistiken nur Größenordnungen und keine genauen Prozentzahlen angeben - denn das wäre sinnlos. Die exakten Zahlen liefern wir dann nach dem amtlichen Endergebnis.